Am Morgen sind wir für unsere Verhältnisse recht früh losgefahren. Wir wollten via Cres, quer durch Istrien bis nach Piran in Slowenien fahren. Die Fähre am oberen Ende von Cres für um 12:00 nach Istiren rüber. Auf den gut ausgebauten Strassen fuhren wir von Mali Losinj zuerst bis nach Ozor.
Weil wir noch recht viel Zeit hatten, wollten wir uns Ozor noch anschauen. Allerdings wird in der Ortschaft gerade die Wasserversorung erneuert, gefühlsmässig ist jede Gasser aufgerissen. Darum viel der Besuch recht kurz aus.
Im nördlichen Teil von Cres schraubt sich die Strasse in die Höhe und führt recht spektakulär an einem steilen Hang entlang. Irgendwann wurde aus der gut ausgebauten Strasse ein ziemlich enges Strässchen - gut gab es kaum Verkehr. Oben hatte es am Strassenrand tatsächlich Schnee, der begegnete uns später auch noch in Istrien. Ein paar Kilometer vor der Fähre wird die schmale in eine gut ausgebaute Strasse ausgebaut. Für uns hiess das ein paar Kilometer Schotterpiste, wie in Skandinavien.
Die Überfahrt mit der Fähre verlief dann planmässig und ruhig, vor ein paar Tagen muss es aber ziemliche Wellen gehabt haben, anhand des parkierten eingekiesten Autos zu sehen, die Sturmwarnung war wohl an den einen Orten angebracht.
Auf Istrien fuhren wir dann auf der geplanten Route weiter, bis mitten drin die geplante Strasse (ohne vorherige Signalisation) wegen Bauarbeiten gesperrt war. Die Möglichkeiten bestanden darin, entweder einige Kilometer zurück zu fahren oder gemäss Karte eine schmale kleine Passstrasse hoch zu fahren. Wir entschieden uns für die Passtrasse, in einigen Spitzkehren ging es steil hoch, oben hatten wir eine wunderbare Aussicht.
Ziemlich flach ging es dann weiter, bis wir am Strassenrand einen Wegweiser „Waterfall“ entdeckten. Tatsächlich gleich neben der Strasse war ein Wasserfall und zwar ein ziemlich Spezieller. Mitten im flachen Gelände war ein grosses Loch etwa 20m tief, darin hinab stürzte sich ein ansehnlicher Wasserfall, der unten nach ein paar Meter in einer Höhle verschwand. So Umleitungen sind manchmal ganz gut, an dem Naturschauspiel wären wir sonst nicht vorbeigekommen.
Bald waren wir darauf an der Grenze zu Slowenien, am Zoll studierte tatsächlich ein Polizist unsere Identitätskarten eingehend. Das ist uns im Schengenland seit gefühlten Jahrzehnten nicht mehr passiert. Wir durften aber weiterfahren und kamen wohlbehalten auf dem geplanten Übernachtunsplatz bei Piran an. Die Zeit reichte noch um Piran bei Sonnenschein zu besichtigen. Die letzte Überraschung des Tages war dann das sehr gute und günstige Nachtessen in einem Restaurant, untermalt mit einem Blick auf einen schön farbigen Sonnenuntergang.