.Tag 35
Km: 154
Wir sind zweimal den gleichen Tunnel gefahren. Das ist ja eigentlich nichts speziell Erwähnenswertes, ausser es handelt sich dabei um den längsten Strassentunnel der Welt. Der Laerdalstunnel ist 24,6 Kilometer lang und verbindet die zwei Orte Laerdal und Aurland am Songefjord.
Warum gleich zweimal? Auf unserem Weg in Richtung Süden gibt es zwei Möglichkeiten zu Fahren, entweder durch den Tunnel oder über den Berg, beide Varianten sind ein Erlebnis. Also haben wir uns entschieden, zuerst durch den Tunnel zu fahren und dann, falls der Tunnel nicht allzu schlimm ist über den Berg zurück und halt noch mal durch den Tunnel weiter nach Flam.
Laerdalstunnel:
Nebst dem, dass es sich um den längsten Tunnel handelt, ist das Spezielle daran, dass es alle 6 Km, also 3 x eine Halle gibt, in der man anhalten kann. Die Hallen sind spektakulär beleuchtet. Obwohl der Tunnel deutlich länger als der Gotthard-Tunnel ist, vergeht die Zeit gefühlmässig viel schneller, allgemein ist es wesentlich angenehmer als durch den Gottahrd zu fahren. Das mag am nicht ganz so dichten Verkehr liegen, vermutlich aber an der abwechslungsreichen Gestaltung des Tunnels. Es gibt Kurven, zuerst geht es leicht bergauf, dann hinunter, die Wände sind uneben und eben die Hallen.
Aurlandsfjellet
Der Aurlandsfjellet oder auch Snovegen geht vom Meer auf 1309 Meter über Meer hoch und wieder ans Meer runter. Auch diese Passtrasse wurde als nationale Touristenroute erklärt. Im Nachhinein, war es ein weiser Entscheid zuerst durch den Tunnel zu Fahren und dann die Strasse von Süd nach Nord zu fahren. Auf der Südseite geht die Strasse in unzähligen Spitzkehren hoch, dabei ist sie so schmal, dass ein kreuzen nur an den Ausweichsstellen möglich ist. Alleweil ziemlich mühsam zum Fahren, aber lieber noch den Berg hoch als hinab. Auf alle Fälle waren wir ziemlich froh, als wir die Spitzkehren hinter uns hatten und in etwas flacheres Gelände kamen. An dem Punkt ist auch der Aussichtspunkt Stegastein, eine kühn in den Hang gebaute Rampe, die einem einen prachtvollen Tiefblick in den Fjord und auf Aurland erlaubt. Nachher fährt man durch eine Hochebene, bei der klar wird warum die Strasse auch Snovegen heisst, auch im Sommer liegt ziemlich viel Schnee, obwohl der Winter nicht soviel Schneefälle gebracht hat (das holt jetzt der Sommer nach, der auch kein richtiger Sommer ist), in anderen Jahren sind die Schneemauern anscheinend deutlich höher.
Und dann also noch einmal durch den Tunnel weiter in Richtung Flam, wo wir übernachten werden.