Über Nacht wurde es recht kühl, am Morgen waren es nur noch 8° Grad auf der Temperaturanzeige. Das weil generell kühlere Luft im Anzug ist, aber auch weil wir uns auf ca. 900m über Meer befinden. Irgendwie hat man das gestern gar nicht richtig gemerkt, dass es ständig bergauf ging
Heute fuhren wir allgemeine Richtung nordwärts, lange Zeit ging es über topfebene riesige Flächen, so wie es aussieht vor allem Weizenfelder, und über bolzengerade Strassen x Kilometer lang.
Trotzdem eine überraschende schöne Landschaft. Als erstes Ziel wollten wir Alcala del Jucar anfahren, einem Dorf in einem Canyon. Kurz bevor der Canyon sein sollte sahen wir nichts als die weite Ebene und wie aus dem nichts ging es abwärts in eine eindrucksvolle Schlucht.
Auf der anderen Seite dann übrigens wieder hoch und über die Fläche weiter, wenige Meter von dem Canyonrand weg ahnt man nichts davon, dass da eine eindrucksvolle Schlucht ist. Unten angekommen sahen wir dann vor uns Alcala del Jucar am Hang kleben.
Natürlich stapften wir die steilen Gässchen bis ganz nach oben zum Castello.
Das man im Gegensatz zu gestern, gegen Eintritt besichtigen kann. Die elegante Anlage steht ganz aussen auf einem Felsen, innen zwar leer aber trotzdem imposant, gebaut ursprünglich von den Mauren um sich gegen die Christen zu verteidigen. In der Burganlage kann man auch noch ein Cueva (Höhlenhaus) besichtigen, das eingerichtet ist, wie es mal wohl war. Wobei sehr viele dieser Häuser sind heute noch bewohnt und sehen wohl nicht viel anders aus. Der Vorteil eines solchen Höhlenhauses soll die gleichbleibende Temperatur über das ganze Jahr sein.
Wir fuhren nach diesem eindrucksvollen Aufenthalt weiter nach Requena, da wollten wir die Altstadt anschauen gehen, nachdem aber nach einigem Suchen kein Parkplatz in Sicht war, liessen wir das Unterfangen sein, zumal das was wir sahen eh nicht so eindrucksvoll war. Mehr haben uns die riesigen Rebenfelder beeindruckt. Durch Utiel sind wir ebenfalls gefahren, aber das schien uns auch nicht besonders interessant. Als nächstes Ziel haben wir den Cañón de Talayuelas anvisiert. Eine kleine unscheinbare Tafel führte weg von der Hauptstraße und mitten im Wald war ein kleiner Platz zum Parkieren und ein Schild mit dem Hinweis, dass es zu Canyon 1,5 Km sei.
So sind wir durch einen schönen Pinienwald losmarschiert und sahen auch, wie Pinienharz gesammelt wird (in Griechenland wird Retsina in den Weisswein gemischt), für was es in Spanien gebraucht wird ist mir nicht bekannt.
Nachdem wir gut 1,5Km gelaufen sind, kam ein Schild noch 100m zum Canyon, es war aber überhaupt nichts zu sehen und es gab schon leise Zweifel, bis wir plötzlich vor dem tollen Naturschauspiel standen. Die Bilder sind sicherlich toll, geben aber die Atmosphäre nicht wirklich wieder - absolute Ruhe und er Duft des Pinienwald merkt man nicht auf den Fotos.
Weiter fuhren wir durch eine wunderschöne Landschaft, rote Erde, grüne Bäume und die flache Sonne im Rücken gaben reihenweise die schönsten Ausblicke.
Für die Nacht haben wir einen kleinen idyllisch gelegenen Stellplatz in Torrebaja gewählt, auf dem wir ganz alleine für uns sind.